Bundesinnenministerium verbietet rechtsextreme Compact-Redaktion
Razzien in Falkensee und Pullach
Rechtsextremes Magazin seit den frühen Morgenstunden durchsucht
Seit den frühen Morgenstunden durchsuchen Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Landeskriminalämter Brandenburg und Bayern die Geschäftsräume des rechtsextremen Magazins Compact in Falkensee und München-Pullach. Das Bundesinnenministerium hat am Dienstagvormittag die rechtsextremistische COMPACT-Magazin GmbH sowie die Compact Media GmbH verboten. Die Maßnahmen erfolgen aufgrund von Ermittlungen, die das Bundeskriminalamt in den vergangenen Monaten geführt hat. Dabei habe sich herausgestellt, dass das Magazin Compact ein Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene sei, hieß es. Die Redaktion habe Beiträge veröffentlicht, die den Nationalsozialismus verherrlicht, antisemitische und fremdenfeindliche Inhalte verbreitet und zum Hass gegen Andersdenkende aufgestachelt hätten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte, das Verbot sei ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen Rechtsextremismus. "Wir werden nicht zulassen, dass Rechtsextremisten unser Land spalten und Hass verbreiten." Die Redaktion von Compact hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Chefredakteur Jürgen Elsässer sprach von einem politischen Urteil und einer "Hexenjagd". Die Verbotsmaßnahmen gegen Compact sind die ersten dieser Art seit Jahrzehnten. Zuletzt wurde 1995 die rechtsextreme Zeitschrift "Nation & Europa" verboten.
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